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Ausstellungen

© Landeshauptstadt Schwerin/Fred-Ingo Pahl

Davon erzählen wir Geschichten in unseren Ausstellungen…

Junge Bienen in Mueß © Landeshauptstadt Schwerin/Volker Janke

Entdecken Sie in den frei zugänglichen alten Bauernhäusern und Scheunen, wie die Menschen der bäuerlichen Dorfgemeinschaft früher lebten und arbeiteten. Spüren Sie in der alten Dorfschule auf knarrenden Holzbänken Ihrer Kindheit nach und nehmen Sie Ihre Enkel mit. Wer sich für die nachhaltige Haltung von Nutztieren, Wiesen und Gärten und die Weiterverarbeitung der gewonnenen Produkte interessiert, wird auf dem weitläufigen Museumsgelände ebenfalls auf seine Kosten kommen. Die vielen Ausstellungsbereiche und ein Bienen- und Imkereipfad mit einigen Bienenvölkern auf dem mehrere Hektar großen Museumsgelände bieten reichlich Gelegenheiten, erstaunliche Dinge über den Alltag unserer Vorfahren zu erfahren.

Zu unseren Ausstellungen:

Bäuerliches Leben in einem historisch gewachsenen Dorf
 © Landeshauptstadt Schwerin/Volker Janke

Über Jahrhunderte gewachsener und original erhaltener Dorfkern

Ein solches Gebäude- und Landschaftsensemble sucht deutschlandweit und wohl auch weltweit seinesgleichen.

Beim Blick in die Gebäude meint man, der Bauer habe hier gerade alles stehen und liegen gelassen, um bei der Geburt eines Kalbs im Stall zu helfen. Hat die Frau nicht eben noch mit Töpfen am Herd geklappert und knackendes Holz nachgelegt?

Wer auf dem Dorf groß wurde, kennt vieles noch

Das Bauernhaus der Hufe I bauten die Bewohner nach dem 30jährigen Krieg in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts auf. Seit dem ist daran mehrfach an- und umgebaut worden. So wie sich dieses Gebäude entwickelte, gestaltete sich auch die gesamte Dorfstruktur mit Hirtenkaten, Büdnerei, Häuslerei, Schule, Scheunen, Streuobstwiesen, Gärten, Ackerflächen immer wieder um.

In den kleinen Kammern der Häuser lebten die damaligen Dorfbewohner dicht an dicht und Tür an Tür mit den Haustieren. All die Stuben, Ställe, Scheunen und Schauer spiegeln mit ihrem Innenleben – dem originalen Mobiliar, Geschirr und Küchengerätschaften sowie Arbeitsgeräten – das bäuerliche Leben der Zeit um die Mitte des 19. Jahrhunderts wider. Es hängt, liegt und steht alles so da, als wäre die Zeit über diesen langen Zeitraum hinweg stehen geblieben.

Die ganz Alten unter uns kennen noch aus eigenem Erleben das Butterfass und den Dreschflegel, den Holzherd und das Pferdegeschirr, Wassertrog, Waschbrett und Wäschemangel, die Wasserpumpe und das Plumpsklo draußen auf dem Hof. Die schon etwas Jüngeren kennen das vielleicht noch von den Ferien bei den Großeltern. Für die Jüngsten ist es Geschichtsunterricht zum Staunen, Lauschen, Schnuppern und Ausprobieren und überhaupt für alle eine sinnliche Zeitreise.

  • Ständige Ausstellung in der Saison dienstags bis sonntags und an allen Feiertagen im Bauernhaus, in der Büdnerei, im Hirtenkaten und in weiteren Gebäuden auf dem Gelände des Freilichtmuseums
Büdnereien und Häuslereien in der jüngeren Geschichte Mecklenburgs
 © Wilhelm Schröder (1903), Archiv: Freilichtmuseum für Volkskunde Schwerin-Mueß

Das ehemalige Domanialdorf Mueß hat seine historische Siedlungsstruktur im Kern bewahrt. Neben den erhaltenen Bauernhöfen sind die später entstandenen Büdneransiedlungen an den Ausfallstraßen heute noch gut erkennbar. Während erste Büdnereien in Fachwerk mit Reetdach gebaut wurden, entstanden später die kleineren Häuslereien grundsätzlich in massiver Bauweise. So wie in Mueß lassen sich in zahlreichen Dörfern Mecklenburgs verborgene Spuren der Siedlungsgeschichte finden.

Forcierte Neuansiedlungen gab es erstmals ab 1753 durch das Ansiedlungsedikt des Herzogs Christian Ludwig, das die Einrichtung von Büdnereien im Domanium regelte. Ziel war es, geeignete Existenzmöglichkeiten im eigenen Land zu schaffen. Diese waren durch das Erbrecht arg eingeschränkt. In der Regel übernahm der älteste Sohn den vom Grund- bzw. Landesherrn zur Bewirtschaftung erhaltenen Hof. Nachgeborene suchten daher eine Existenz in benachbarten Reichsstädten, beim Militär oder im 19. Jahrhundert vermehrt durch Auswanderung. Die Ansiedlung von Büdnern ab Mitte des 18. Jahrhunderts und von Häuslern ab Mitte des 19. Jahrhunderts war eine gezielte Siedlungspolitik, um der zunehmenden Landflucht entgegenzuwirken.

Bezeichnend für einen Büdner war das Hauseigentum, einer „Bude“, daher vermutlich die Bezeichnung „Büdner“. Eine geringe Wirtschaftsfläche und etwas Vieh dienten der Eigenversorgung. Zudem waren Büdner als Handwerker, Lohnarbeiter oder im Gewerbe tätig.

Die Ausstellung im Freilichtmuseum für Volkskunde veranschaulicht die Entwicklung von Büdnereien am Beispiel des Domanialdorfes Mueß bei Schwerin.

  • Ständige Ausstellung in der Saison dienstags bis sonntags und an allen Feiertagen in der Büdnerei Nr. 11 (Eingangsgebäude) des Freilichtmuseums
Kindermuseum in der Schulscheune

Von Riffelkamm bis Knarrbücks 

Für Kinder und ihre Erwachsenen hat Schwerin seit Kurzem einen ganz neuen Spiel- und Lernort: In der Schulscheune des Freilichtmuseums für Volkskunde Schwerin-Mueß präsentiert sich unter dem Titel „Von Riffelkamm bis Knarrbücks“ ein neuer Dauerausstellungsbereich.

Ein Museum zum Mitmachen und Staunen

Das Besondere: Die Schau zur bäuerlichen Textilproduktion und -verarbeitung wurde als Kindermuseum speziell für die jüngeren Besucher konzipiert. Zu jedem Themenkomplex gibt es Angebote zum Mit- und Selbermachen.

Textilien im Bauernhaus

Wie sich die Menschen auf dem Land vor 150 Jahren kleideten, wie die Wäsche sauber wurde und aus welchen Materialien Kleidung hergestellt wurde, bevor hauptsächlich Baumwolle und später synthetische Fasern zur Textilproduktion eingesetzt wurden – das alles könnt ihr im neuen Kindermuseum in der Schulscheune erfahren!

  • Ständige Ausstellung in der Saison dienstags bis sonntags und an allen Feiertagen in der Schulscheune des Freilichtmuseums
Eine alte Dorfschule und ihre Geschichten
 © Landeshauptstadt Schwerin/Fred-Ingo Pahl

„Jawohl, Herr Lehrer!“

Stramm stehen, keinen Mucks sagen dürfen, und wenn, dann nur, wenn man etwas weiß und sich anständig meldet. Wer sich daneben benimmt, bekommt etwas mit dem Rohrstock auf die Finger. So ähnlich war es wohl früher. Die neu gestaltete Dokumentation im historischen Schulgebäude des Freilichtmuseums für Volkskunde in Mueß zeigt die Entwicklung der domanialen Landschule der vergangen Jahrhunderte bis in die sozialistisch geprägten 1970er Jahre.

  • Ständige Ausstellung in der Saison dienstags bis sonntags und an allen Feiertagen in der historischen Dorfschule des Freilichtmuseums

Herzklopfen… 100 Jahre lang in einem Klassenzimmer

Über einen langen Zeitraum entwickelte sich das Mecklenburgische Landschulwesen sehr gemächlich. Zunächst unterwiesen Pastoren, Küster oder Handwerker die Kinder des Dorfes in Katechismus und monotonem Lesen, Singen und Abfragen von Bibeltexten. Erst ab Mitte des 19. Jahrhunderts gab es ausgebildete Dorfschullehrer. Durch sie verbesserte sich allmählich der Bildungsstand der Dorfbevölkerung. Mehr Augenmerk bekamen nun das Rechnen und die Vermittlung von Grundlagen in Natur, Geografie und Geschichte. Anschauungsobjekte, Wandkarten und Tierpräparate hielten Einzug in die Schulen. Häufig waren die Klassenzimmer überfüllt, weil mehrere Jahrgänge gleichzeitig unterrichtet wurden.

Bis in die DDR-Zeiten wurden in der Mueßer Schule die Kinder des Dorfes unterrichtet. Mit dem Schuljahrgang 1975/76 schloss die Schule aus ökonomischen Gründen. Zwei Jahre später entstand in der ehemaligen Schule das Schulmuseum.

Die alte Mueßer Dorfschule zeigt sich mit ihren original erhaltenen Innen- und Außenanlagen auf dem Stand der Kaiserzeit. Besucher können sich im Dokumentationsraum über die historischen Hintergründe informieren und anschließend die krachenden Schulbänke drücken, mit dem Finger über die alte Palästina-Karte wandern, vor dem Porträt des Großherzogs stramm stehen, selbst noch einmal Schüler sein. Wer sich traut, darf auch mal in die Rolle des Dorflehrers schlüpfen.

Summ, summ, summ - Bienen auf den Streuobstwiesen
 © Landeshauptstadt Schwerin/Fred-Ingo Pahl

Imkerei: früher – heute – morgen

...so heißt der neue Rundgang durch das Freilichtmuseum Schwerin-Mueß. An fünf verschiedenen Stationen können die Museumsbesucher die Entwicklung des Imkereiwesens in Mecklenburg erleben. Vom besiedelten hohlen Baumstamm über die Korbimkerei bis zu den verschiedenen Beutentypen aus Holz oder Kunststoff ist viel über die Vor- und Nachteile traditioneller, herkömmlicher und moderner Imkerei zu erfahren. Vielleicht bekommt der eine oder andere ja sogar Lust, ein eigenes Bienenvolk zu hegen und zu pflegen. Die Besucher werden Erstaunliches beobachten und die Welt von diesem Zeitpunkt an mit anderen Augen sehen. Versprochen!

  • Bienenlehrpfad entlang eines Rundgangs mit fünf Stationen in der Saison dienstags bis sonntags und an allen Feiertagen auf dem Gelände des Freilichtmuseums

Bienen – nützlich, lukrativ, schwärmerisch

Wie kein anderes Insekt prägt die Honigbiene unsere Kulturlandschaft.
Jedoch der Biene – einem der ältesten Nutztiere des Menschen – soll es schlecht gehen. Aber warum? Liegt es am Klima? Sind es die Eingriffe des Menschen in die Natur oder haben wir den kleinen Geschöpfen doch zu viel abverlangt? Honig schmeckt gut, er ist gesund und er ist vor allem ein reines Naturprodukt. Das macht ihn wertvoll und seit frühester Zeit für den Menschen begehrenswert. Ganze Berufsgruppen - vom Zeidler bis zum Kerzenzieher - haben sich aus dem Umgang mit der Honigbiene entwickelt. Berufsimker konnten sich und ihre Familien aus den Wachs- und Honigerträgen ernähren. Anderen diente die Imkerei als lukrativer Nebenerwerb oder einfach zur Selbstversorgung in der Hauswirtschaft. Wieder andere hielten Bienen einfach aus Freude an abendlichen Betrachtungen am Flugloch.

Bienenschwärme sind heute eher selten zu sehen. Kostendeckende Imkerei lässt sich in Deutschland eigentlich nur noch industriell betreiben. Ist der Imker ein Fall fürs Museum geworden?

Der Naturpark Sternberger Seenland hat unter dem Label ErlebnisReich BIENENSTRASSE drei miteinander verbundene Radrouten erarbeitet. Die neue Bienenstraße soll dazu beitragen, mehr zu den Themen Bienen, Imkerei, Streuobst, Natur- und Landschaftsgeschichte sowie über Land und Leute zu erfahren. Mit finanzieller Unterstützung der Norddeutschen Stiftung für Umwelt und Entwicklung sowie durch das Land Mecklenburg-Vorpommern konnte der Bienen-Erlebnispfad im Freilichtmuseum für Volkskunde Schwerin-Mueß als Maßnahme der Umweltbildung gestaltet werden. Der neue Dauerausstellungsteil ist eine Initiative des Museumsfördervereins Klöndör e.V. Unter dem Motto: "Schwerin schwärmt für Bienen" soll den kleinen Nützlingen noch mehr Aufmerksamkeit im Stadtbild geschenkt werden.

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Kontakt Museum Mueß

Landeshauptstadt Schwerin
Freilichtmuseum für Volkskunde Schwerin-Mueß
Alte Crivitzer Landstraße 13
19063 Schwerin
Tel.: 0385 20841-0
E-Mail: freilichtmuseum@schwerin.de

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Öffnungszeiten Saison 2024:

30. März bis 29. September 10 bis 18 Uhr
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Dienstags bis sonntags sowie an allen Feiertagen geöffnet.